Yoga wirkt! Wissenschaftliche Studien liefern den Beweis

Bisher kamen die meisten Studien zur Wirkungsweise des Yoga aus Indien selbst. Mit der zunehmenden "Globalisierung" und Anerkennung des Yoga nimmt auch bei uns die Forschung an Quantität und Qualität rasant zu.

Inzwischen gibt es hunderte medizinische Studien: Die Universität Leipzig z.B. untersucht die Wirkungen bei Stress, die Universität Duisburg-Essen hat eine Forschungskooperation mit dem staatlichen Yoga-Forschungsinstitut in Delhi geschlossen, sogar die Stiftung Warentest untersuchte mit unabhängigen Prüfern dieses ganzheitliche System und konstatiert: "positiv für Entspannung und Bewegungsapparat".

Bei psychosomatischer Leiden kann Yoga kann mit regelmäßigem Üben die Heilung vorantreiben:

  • z.B. eine verbesserte Lebensqualität bei chronischen Magenkrankheiten (Studie des District Hospital, Grantham in England), 2007
  • Linderung chronischer Rückenschmerzen (Nationales Gesundheitsinstitut der USA), 2005
  • Krebspatientinnen konnten ihre Schmerzen durch regelmäßiges Yoga reduzieren und fühlten sich physisch und psychisch stärker (unabhängige Studien der Universität North Carolina und Calgary),  2006/2007
  • Yoga senkt bei 50% der Diabetiker den Blutzuckerspiegel (Vipin Mishra, Indien), 2006
  • bei Schülern steigert Yoga die Konzentration und Leistungsfähigkeit (Universität Essen), 2002

Die Liste der Erfolge lässt sich weiter ergänzen. Wohl einen der schönsten Nebeneffekte bewies ein Forschungszentrum im amerikanischen Seattle: Wer Yoga regelmäßig übt, reduziert sein Gewicht!

Studie zu Stress und Demenzrisiko

Wissenschaftler der Universität Göteborg haben in einer Langzeitstudie fast 1500 Freiwillige hinsichtlich ihrer Stressbalance über 35 Jahre begleitet. Mittels wiederholter Befragungen und medizinischer Standardtests konnten sie nachweisen, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen anhaltender Stressphasen und einer späteren Demenzerkrankung gibt.

Die Leiterin der Studie Lena Johansson definierte Stress als einen "mindestens einen Monat andauernden Zustand der Gereiztheit, Anspannung, Nervosität, Beklemmung oder Angst, auch Schlaflosigkeit zählte als Stressindikator hinzu. Dieser Zustand konnte jobbedingt sein oder seinen Ursprung in gesundheitlichen, familiären oder sonstigen Problemen haben". Teilnehmerinnen die tatsächlich erkrankten, hatten zuvor über andauernden oder wiederkehrenden Stress geklagt.

Den Quotienten zu Erkranken bezifferten die Wissenschaftler mit einem 65 Prozent höheren Risiko als bei entspannten Frauen. Auch wenn Stress evolutionsbedingt in Gefahrensituationen durchaus als (überlebens-)wichtig anzusehen ist, hat Dauerstress negative Einflüsse auf den Blutdruck, der erhöht als Herzinfarkt oder Schlaganfall enden kann.

Quelle: Veröffentlichung Brain, Vol. 133(8), pp 2217-24, DOI 10.1093/brain/awq116

Yoga lindert chronische Rückenschmerzen

In einer klinischen Studie besserten sich bei den Teilnehmern, die drei Monate lang einen Yogakurs besucht hatten, die Beweglichkeit und die Schmerzsymptomatik deutlicher als in den zwei Vergleichsgruppen. Auch in den folgenden 3 Monaten verbesserte sich die Symptomatik in der Yoga-Gruppe kontinuierlich, wohingegen sich das Befinden der anderen Vergleichsgruppen wieder leicht verschlechterte.

Die Teilnehmer wurden entweder in Yoga oder Krankengymnastik unterrichtet oder erhielten ein Ratgeberbuch zum Thema Rückenschmerz.

Über zwölf Wochen praktizierten die Studienteilnehmer einmal wöchentlich 75 Minuten lang Viniyoga, eine leicht zu erlernende und therapeutisch ausgerichtete Yoga-Variante, oder Krankengymnastik. Nach zwölf Wochen verbesserte sich die Symptomatik bei Yoga im Vergleich zum Ratgeberbuch am deutlichsten. Aber auch gegenüber der Physiotherapie schnitt Yoga deutlich besser ab.

Nach 26 Wochen stellte sich das Ergebnis bezüglich der Schmerzempfindlichkeit folgendermaßen dar: Yoga versus Buch +2,2; Physiotherapie versus Buch +0,8 und Yoga versus Krankengymnastik +1,4.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt 103, Ausgabe 13 vom 31.03.2006, Seite A-861 / B-734 / C-710

Yoga reduziert Herzflimmern

Regelmäßige Yogapraxis senkt bei Herzpatienten die Zahl der Episoden von Vorhofflimmern. Das berichtet die Fachzeitschrift Cardio News in der Ausgabe 04/11. Nach den Ergebnissen der Studie kann zweimal pro Woche durchgeführtes Yoga die Häufigkeit von Herzrhythmusstörungen halbieren.

Während der Yoga-Phasen, die aus klassischen Yogaübungen, Entspannungs- und Atemübungen sowie Meditation bestanden, reduzierten sich die Episoden von Vorhofflimmern von sonst durchschnittlich 3,8 auf 2,1. Überhaupt keine Rhythmusstörungen hatten 22 Prozent der 49 Teilnehmer. Zudem gaben die Patienten an, dass sich Angstgefühle und depressive Phasen deutlich reduziert hätten und somit ihre Lebensqualität signifikant stieg.

„Es sieht so aus, dass Yoga die Trigger abschwächen, die Vorhofflimmern verursachen“, so der Studienleiter Dr. Dhanunjaya Lakkireddy, Kardiologe in Kansas City (USA). Eine mögliche Erklärung könne darin liegen, dass Yoga die entzündlichen Reaktionen und funktionellen Störungen der Gefäß-Innenwände – sogenannte endoteliale Dysfunktionen – verringere. Desweiteren zeigten sich positive Effekte hinsichtlich des Blutdrucks, Cholesterinspiegels und der Stressbewältigung.

Quelle: idw

Wirksamkeit bei psychischen Störungen

Eine Untersuchung der Universität Jena hat alle bisherigen Studien zu psysischen Störungen (immerhin über 2.500) analysiert und die qualitativ hochwertigen in einer Metastudie zusammengefasst. Das (für Yogis nicht überraschende) Ergebnis: "Hinsichtlich [...] Symptombehandlung zeigte sich ein großer signifikater Effekt von Yoga...".

Quelle: Deutsches Ärtzeblatt